Alte Schule in Schlichting
Unter Anleitung der ersten Vorsitzenden Christa Hinrichs haben die Landfrauen viele kreative Anregungen erhalten. Es wurden Sträuße und Kränze aus Naturmaterialien gezaubert. Kaffee und Kuchen haben die Ortsvertrauensfrauen Marlis Bandholz und Birgit Claussen vorbereitet. Viele gute Anregungen wurden an diesem Nachmittag umgesetzt. Die Landfrauen bedanken sich für die Bereitstellung des Raumes in Schlichting. Gern werden wir diesen Workshop wieder anbieten.
Birgit Claussen
Vortrag zum Thema Rückenschmerzen von Dr. med. Georgi aus Tönning. Im Landgasthof Zum Eichenhain in Süderheistedt, am Mittwoch, den 14.11.2012.
Frau Inge Soltau begrüßt alle Landfrauen und Gäste zu diesem Abend.
Berichte über Notfälle - Was ist ein Notfall? - Zum Hausarzt? Akute Notfälle erkennen: Schmerzen werden gefühlt und getestet, Reflexe werden gemessen. Frau Telsche Boie stellt sich als Patientin an diesem Abend zur Verfügung. Ihre Kraft in den Armen wird gemessen. Ihr Nacken wird gestreckt. Der Husten und der Schmerz nehmen zu. Sobald akute Schmerzen und Messungen unterschiedlich ausfallen sollte man umgehend ein Krankenhaus aufsuchen. Man unterscheidet, ob ein Bandscheibenvorfall oder eine Bandscheibenvorwölbung vorliegt.
Erst anhand einer Untersuchung durch das MRT wird dieses festgestellt. Der Kontakt zu dem zuständigen Hausarzt ist wegen der Medikamentvergabe erforderlich. Es werden Schmerztabletten wie z. B. Ibuprofen, Novalgin oder Diclovenac die die Muskulatur entspannen und schläfrig machen verordnet.
Vorsorgeuntersuchungen bei Männern u. Frauen sind notwendig und segensreich. Symptome erkennen bei Bandscheibenschäden in der Halswirbelsäule Dr. Georgi umrahmt seinen Vortrag anhand von Beispielen aus seiner Praxis.
HWS-Symptome erkennt man bei akuten Schmerzen in der Brustwirbelsäule, das Abhören der Lunge ist erforderlich, es kann zu Atemnot führen. Hierbei können besondere Griffe helfen – halten die Schmerzen an, sollte man umgehend eine Klinik aufsuchen. Wärme an der Wirbelsäule fördert die Durchblutung und kann schmerzlindernd sein.
Symptome erkennen bei Bandscheibenschäden in der Lendenwirbelsäule, LWS-Symptome erkennt man bei tiefsitzenden Kreuzschmerzen. Zunächst holt der Arzt genaue Informationen vom Patienten ein. Hat dieser Husten - kann er das Wasser halten - wohin gehen die Schmerzen? Berührungsempfindlichkeiten an den Beinen werden getestet. Auch Reflexe und Kraft werden getestet. Liegt eine Teillähmung oder vollständige Lähmung in den Beinen vor?
Dem Patienten wird der Aufbau seiner Wirbelsäule erläutert. Ist hier eine Operation erforderlich? Bei chronischen Rückenschmerzen ist das Tragen eines Stützgürtels empfehlenswert. Vorbeugende Maßnahmen und Tipps zur Vermeidung von Rückenschmerzen Dr. Georgi empfiehlt möglichst immer in Bewegung zu bleiben, z. B. Fahrrad fahren, Sportgymnastik mit Musik – möglichst vor dem Frühstück.
Rückenschonendes Heben und Tragen von Gegenständen im Alltag. Schwimmen gehen - die Teilnahme an Aqua-Fitness. Teilnahme an aktiver Rückengymnastik Sehr wichtig ist den Rücken warm halten, auch Rotlichtlampen mit CS-Zeichen sind zu empfehlen.
Fazit: „Immer in Bewegung bleiben!“
Ilona Hargens
Weltweit werden jährlich mehr als 300 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Damit zählt das Nachtschattengewächs zu einem der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Erde. Die im 16. Jahrhundert von Südamerika nach Europa gebrachte essbare Knolle hat sich längst einen festen Platz auf dem Speiseplan der Deutschen erobert. Neben ihrem Geschmack und ihrer unkomplizierten, vielseitigen Verwendung ist sie vor allem ernährungsphysiologisch äußerst wertvoll.
„Der Siegeszug der Kartoffel (Solaneum tuberosum) durch Europa war sehr mühselig“, erklärte uns Inge Soltau Oecotrophologin und Referentin des Abends. Nachdem Kolumbus die Kartoffel aus Amerika mitgebracht hatte wurde sie meist nur in Klostergärten angebaut. Die Seefahrer erkannten schon früh den Nutzen der Kartoffel für sich. Ihr hoher Gehalt an Vitamin C beugte der gefährlichen Seefahrerkrankheit „Skorbut“ vor. In Deutschland befahl Friedrich der Große 1756 erstmals flächendeckend den Anbau der nahrhaften Knolle. Allerdings musste der König die Bauern mit Gewalt dazu zwingen und die Felder von seinen Soldaten bewachen lassen, weil die unbekannten Pflanzen als giftiges Teufelskraut verschrien waren. Das lag an der Unwissenheit der Menschen, die sich mit dem Kraut und den rohen Knollen den Magen verdorben hatten. Benjamin Thomsen erkannte das Potential der Knolle als wertvolle Verpflegung seiner Truppen. Mit nahrhafter Kartoffelsuppe (Rumfort Suppe) gelang es ihm seine Soldaten gesund und kampfbereit zu halten, dafür wurde er zum Grafen Rumfort geadelt.
Die Menschen von heute kennen den hochwertigen Ernährungswert der Knolle. Ihr Stärkegehalt sowie ihr beachtlicher Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen machen sie zu einem kalorienarmen Nährstofflieferanten, der es in sich hat. Von allen pflanzlichen Eiweißlieferanten hat die Kartoffel den höchsten Anteil an, für den Menschen verwertbarem, Eiweiß.
Die Kartoffeln werden eingestuft in „Qualität extra“ und „Qualität I“. Es gibt die verschiedenen Kochtypen: festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend. Für das jeweilige Kartoffelgericht kann die dafür geeignete Sorte verwendet werden. Die Lieblingssorte der Referentin ist zurzeit “Belana“. Neue Sorten werden sehr aufwendig über viele Jahre vermehrt und erprobt, bevor sie in den Handel gelangen. Über den Erfolg entscheidet letztendlich der Verbraucher.
Vor dem Vortrag stärkten sich die Landfrauen mit vielen verschiedenen Kartoffelgerichten. Es gab eine Kartoffelsuppe, verschiedene Kartoffelgratins, ein Kartoffelgulasch, Kartoffelpuffer und Folienkartoffeln mit Dip. Zum Kaffee genossen die Damen eine vorzügliche Kartoffeltorte.
Einen interessanten Nachmittag erlebten die Landfrauen im Theater Itzehoe. Es wurde das Musical „My Fair Lady“ gespielt. Von ihren Plätzen aus konnten die Damen das Spektakel auf der Bühne wunderbar verfolgen. In den Hauptrollen brillierten als „Eliza Doolittle“ Uschi Menzels und als „Prof. Henry Higgins“ Ansgar Hüning. Die Musik für das Musical schrieb Frederick Loewe und das Buch sowie die Liedtexte stammen aus der Feder von Alan Jay Lerner. Die Uraufführung des Musicals fand 1956 in New York statt. Die Geschichte des Blumenmädchens Eliza, welches mit Hilfe des Prof. Higgins zu einer Dame erzogen werden soll. Dabei handelt es sich um eine Wette zwischen Prof. Higgins und Oberst Pickering, der nicht glaubt, dass der Professor es schafft in sechs Monaten aus dem einfachen Blumenmädchen eine Dame zu machen. Zwischen dem Professor und Eliza bahnt sich eine zarte Liebesgeschichte an und das Musical endet in einem Happy End.
Lesebegeisterte Landfrauen trafen sich um neue Bücher kennen zu lernen. Das vorgestellte Repertoire reichte von Biografien über Romane bis hin zu Sachbüchern. Für jeden war etwas dabei.
Gabriele und Dierk-Marten Scheller stellten gemeinsam mit Hedda Jensen ihre Favoriten für lange Winterabende vor. Da ist die ehemalige Nachrichtensprecherin Wibke Bruhns. Sie hat ihre Lebensgeschichte recherchiert und niedergeschrieben in dem Buch „Meines Vaters Land“. Ihr zweites Buch hat den Titel „Nachrichtenzeit“ und beschreibt ihre Erfahrungen im Berufsleben. Über drei Jungs aus Norwegen schreibt Jan Guillou in seinem Familienepos „Brückenbauer“. Rachel Joyce nimmt ihre Leser mit auf „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ und Marjana Gaponenko schreibt über den turbulenten Lebensabend eines alten Mannes im Buch „Wer ist Martha“. Bereits für Jugendliche ab 14 Jahre ist das Buch „Schicksal ist ein mieser Verräter“ von Jon Green. Es ist eine Geschichte über Krankheit, Liebe und Tod. Zu den Klassikern gesellt sich ein neues Buch mit Geschichten von Theodor Storm „Mondschein über den Deich“. Es beinhaltet die Novelle „Der Schimmelreiter“ ebenso wie die Geschichte des kleinen Häwelmann und lässt sich dank seiner etwas größeren Schrift gut vorlesen. Der Wachholtz Verlag hat in seiner Schleswig-Holstein Reihe ein neues Buch heraus gebracht „Das Kräuterbuch Schleswig-Holstein“. Tipps für einen Tagesausflug erhält man im Reiseführer „1000 Tipps für einen schönen Tag in Schleswig-Holstein“ und für alle geschichtsinteressierten empfiehlt sich das Buch „Auf den Spuren dithmarscher Geschichte“. Dies ist nur eine kleine Auswahl der vorgestellten Bücher. Christa Hinrichs bedankte sich im Namen der Landfrauen für den informativen Abend und für die nette Bewirtung mit verschiedenen Getränken durch Ulrike Schmitz-Hübner.
Am 19. September startete unsere Genießerrundfahrt. Wir fuhren von Hennstedt aus mit einem vollbesetzten Bus in Richtung Ostenfeld. Dort wurden wir von Familie Koll mit Käsebrötchen, Käsekostproben und reichlich Getränken verwöhnt. Hauke Koll (Inhaber der Ostenfelder Meierei) hat uns seinen Start in die Selbstständigkeit und den doch schwierigen Anfang einer solch kleinen Meierei erklärt. Jetzt haben er und seine Frau einen großen Kundenstamm. In Ostenfeld wird der Käse direkt im meiereieigenen Laden verkauft. Der größte Teil seiner Produktion geht an umliegende Supermärkte. Die Landfrauen haben sich nach dem Vortrag mit reichlich frischen Meiereiprodukten eingedeckt.
Danach ging es weiter nach Eckernförde zur Bonbonkocherei von Hermann Hinrichs. In zwei Gruppen wurde uns die aufwendige Herstellung von Bonbons näher gebracht. Die vor Ort hergestellten Bonbons konnten gleich von den Landfrauen verköstigt werden. Der Bonboneinkauf im Laden wurde von vielen Landfrauen dankend angenommen. Die dritte Station unserer Landfrauenfahrt hatte das Ziel die Familie Ruhe in Havetoftloit zu besuchen. Unsere Ehrenvorsitzende Ilona Hargens hatte dies als Geheimtipp für das Kaffeetrinken vorgeschlagen. Iris Ruhe und ihre Mutter haben uns ein mit viel Liebe zubereitetes Kaffeebuffet gezaubert. Nach der Stärkung haben uns die Damen ihre Ferienwohnungen, die Reitanlage und den wunderschönen Garten gezeigt. Wir haben viel in diesen Stunden kennen gelernt. Gegen 17.30 Uhr starteten wir Richtung Hennstedt, ein wunderschöner Tag neigte sich dem Ende.
Bericht und Foto von Birgit Claussen
Die Faszination und den Reiz der grünen Insel erlebten die Hennstedter Landfrauen auf ihrer Erkundungsreise über Europas westlichster Insel. Die Mystik uralter Steingräber und keltischer Burgen verzauberte die Reisenden ebenso wie die sanft geschwungenen Hügel, deren grün intensiver zu leuchten scheint als anderswo.
Nachdem die Landfrauen und ihre erste Vorsitzende Christa Hinrichs ihre erste Nacht in Dublin verbracht hatten starteten sie zu einer Rundreise über die Insel. Ihr erstes Etappenziel war das County Galway. Auf ihrer Fahrt dort hin besuchten sie den Bio-Hof „Ballard Farm“ und kehrten in „Lockes Whiskeydestillerie“ ein.
Dann entdeckten die Reisenden die bezaubernde Schönheit der Connemara Region, die für ihre Steinmauern und reedgedeckten Hütten bekannt ist. Auf der Weiterfahrt durch die Burren Region, eine beeindruckende Karstlandschaft, die sich auf rund 300 Quadratkilometern erstreckt und einzigartige Pflanzen hervorbringt, darunter eine Vielzahl an Orchideen, bestaunten die Landfrauen die „Klippen von Moher“. Der Weg führte weiter über die bekannteste Panoramastraße Irlands, den „Ring of Kerry“, hin zu „Kells Sheep Farm“. Vom Schafhirten Brendan erfuhren die Reiseteilnehmer wissenswertes über Schafe, Schafsorten und die Arbeit mit einem Hirtenhund.
Exotische Pflanzen, prachtvolle Rhododendren, eine herrliche Sammlung von Azaleen, einen weitläufigen Wassergarten und ein fantastischer Steingarten erwartete die Besucher in den Gärten rund um das „Muckross Haus“. „The Garden of Ireland“ besuchten die Landfrauen in Powerscourt Estate. Die 20 Hektar große Gartenanlage besteht aus vielen kleinen Gärten, z. B. den italienischen und dem japanischen Garten. Vor ihrer Heimreise erkundeten die Reisenden die Hauptstadt Dublin mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten, z. B. die St. Patricks Kathedrale, das Trinity College und die 0’Connell Street. Manchen Abend ließen die Reiseteilnehmer im Pub bei einem kühlen Guinness oder einem Whiskey und vielen anregenden Gesprächen ausklingen.
Das Fazit der Gruppe: Diese Insel hat einen unverwechselbaren Charakter, der jeden Besucher in seinen Bann zieht. Saubere Luft, klare Bäche, zerklüftete Küsten, lange große Sandstrände und das milde Klima, das durch den Golfstrom beeinflusst wird, tragen zur Faszination bei. Irland ist ein Naturparadies, wie man es heute nur noch selten findet. Es ist ein Urlaubsziel für alle, die Freiheit, unverfälschte Natur und einfache, ehrliche Menschen schätzen.
Reisen mit den Landfrauen sind amüsant und gesellig, interessant und lehrreich.
Über einen Zuschuss von 250,- € zur Instandsetzung der schuleigenen Nähmaschinen freute sich nicht nur Fachlehrerin Mareike Holmer, sondern auch ihre Schüler und Schülerinnen. Bislang mussten sich die Jugendlichen mit mehreren eine Maschine teilen und es kam häufig vor, dass die Handarbeiten zu hause fertig gestellt werden mussten. Doch damit ist jetzt Schluss, denn alle Maschinen sind wieder einsatzbereit. Das Nähen mit der Nähmaschine begeistert Jungen und Mädchen gleichermaßen und fördert nebenbei Alltagskompetenzen. Das freut die Landfrauen, die sich seit vielen Jahren für das Fach Hauswirtschaft (neu: Verbraucherbildung) einsetzen.
Weitere 250,- € erhält die Grundschule Hennstedt für die Wiedereinführung des Ernährungsführerscheins in den 3. Klassen. Diese Kurse werden im zweiten Schulhalbjahr durchgeführt und wir freuen uns schon jetzt die Spende der Landfrauen an die Schüler, Lehrer und Eltern zu übergeben. Die Spendengelder stammen aus dem Erlös des LandFrauenMarktes in Kleve. Die Landfrauen verkauften Kaffee und Kuchen, Pflanzen, Trödel, veranstalteten eine Tombola und eine Versteigerung. Es wurde ein Reinerlös von 1000,- € erwirtschafte von denen bereits 500,- € an die Jugendwehr Hennstedt übergeben wurde.
Über 500,- € freuen sich Gabi Nikisch, stellvertretende Jugendwartin, und die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Hennstedt. Brunhilde Groth und Susanne Rettenberger vom Landfrauenverein Hennstedt und Umgebung e. V. besuchten die angehenden Feuerwehrleute an einem Übungsmorgen im Feuerwehrgerätehaus in Hennstedt. Die Landfrauen überreichten 500 € an Jugendgruppenleiter Ove Carstens. Klaus Daniel, Jugendwart, hat bereits Verwendung für das Geld, es soll ein zusätzliches großes Zelt für die Kinder angeschafft werden. Bei der letzten Zeltlagerfreizeit lagen die Kinder wie Ölsardinen nebeneinander im Zelt und dann regnete es auch noch durch. Das wird sich demnächst ändern und die Landfrauen freuen sich einen Beitrag dazu zu leisten. Das Geld stammt aus dem Reinerlös des Landfrauenmarktes in Kleve. Der erweiterte Vorstand hat sich dafür ausgesprochen die insgesamt 1000,- € zu gleichen Teilen an die Jugendwehr Hennstedt und die Eiderlandschule Standort Hennstedt zu spenden.
Aus einem Zement-Torf-Sandgemisch haben zwei Landfrauengruppen unter Anleitung von Marlis Bandholz wunderschöne Pflanztröge hergestellt. Nachdem die Kursleiterin uns ihre Modelle gezeigt hatte, erklärte sie den Ablauf zur Herstellung eines Pflanzgefäßes. Man benötigt je zwei Teile Torf und Zement und drei Teile Sand. Das ganze wird vermengt und mit Wasser zu einer feuchten Masse verarbeitet. Der „Teig“ sollte nicht zu breiig werden, sondern lieber eine etwas trockenere Konsistenz haben.
Foto links: Marlis Bandholz und Brunhilde Groth bereiten die Mischung vor
Für die Herstellung werden verschiedene Rohlinge benötigt. Das können je nach Wunsch eckige Kisten, ovale Eimer oder auch runde Plastikschalen sein. Für einen Pflanztrog sucht man sich zwei unterschiedlich große Formen aus, die gut ineinander stehen können. Die größere Form wird von innen, die kleinere von außen mit Öl eingepinselt, damit die Pflanzschale sich später besser herausnehmen lässt. Der Boden der größeren Form wird mit der Zementmischung bedeckt und mit einem Holzklotz tüchtig fest gestampft. Nachdem die kleinere Form auf den fertigen Boden gestellt wurde können die Wände befüllt werden. Auch hier gilt: immer feste stampfen, am besten mit einem Holzstab. Nachdem der Trog seine fertige Höhe erreicht hat wird dieser für 1 – 2 Tage zum Trocknen beiseite gestellt. Vorsichtig sollte die Pflanzschale von der inneren und äußeren Form befreit werden. Für eine schöne Optik wird der Rohling kräftig mit einer Stahlbürste bearbeitet. Nach einer Woche kann die frostbeständige Schale nach belieben bepflanzt werden. Vorher sollte ein Loch für den Wasserablauf in den Boden gebohrt werden.
Foto rechts: Birgit Fröhlich stampft den Boden ihres Gefäßes
Jede Landfrau durfte Pflanztröge nach eigenen Vorstellungen fertigen. Beim gemütlichen Kaffeetrinken auf der Terrasse der Familie Bandholz tauschten sich die Frauen lebhaft aus und gestärkt ging es in die zweite Runde im Pflanztröge herstellen.
Foto rechts: Kaffeetrinken bei Familie Bandholz
Der erweiterte Vorstand der Hennstedter Landfrauen besuchte in Albersdorf den Dithmarsen-Park und das Hotel Bess. Die Vorstandsmitglieder bekamen einen Einblick in die Entwicklung des ehemaligen militärischen Geländes hin zur privaten Nutzung und andererseits in die Modernisierung einer alten Villa unter Auflagen des Denkmalschutzes.
Auf dem Gelände der Dithmarsen-Kaserne, die als erste neue Kaserne in Dithmarschen 1963 erbaut wurde, befindet sich heute der Dithmarsen Park. Nach der Auflösung des ABC-Abwehrbataillons zum 31. Dezember 2007 wurde der Standort Albersdorf im ersten Quartal 2008 geschlossen. Der Verkauf wurde von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben abgewickelt. Einen Großinvestor gab es für die Albersdorfer Kaserne nicht, und so entschlossen sich Steffen Vollert und Markus Boldt das 36ha große Gelände mit ca. 50000qm Gebäudenutzfläche zu erwerben. Aus der Dithmarsen-Kaserne wurde der Dithmarsen Park mit einer Ansammlung verschiedenster Gewerbebetriebe. Steffen Vollert führte die Landfrauen über einen kleinen Teil des großen Parks und erläuterte seinen Entschluss zum Kauf der Kaserne.
Im ehemaligen Sanitätsgebäude befindet sich heute einer der vier Kindergärten Albersdorfs. Die Landfrauen waren beeindruckt vom modernen, kindgerechtem Interieur des Kindergartens. Im ehemaligen Mannschaftsheim besuchten die Damen die Großküche. In ihr konnten Speisen für mehrere Tausend Soldaten zubereitet werden. Leider steht sie zurzeit leer. Im Kesselhaus der Kaserne erklärte Herr Vollert die verschiedenen Heizkessel und ihre Verwendung. Auch in die „Katakomben“ der Kaserne stiegen die Landfrauen ab. Hier konnten die Überlebensräume im Katastrophenfall besichtigt werden. Im Außenbereich erklärte Steffen Vollert die Nutzung der Freiflächen und Lagerhallen.
Nach der ausführlichen Kasernentour besuchten die Landfrauen das Hotel Bess in Albersdorf. Nachdem sich alle mit Kaffee und Kuchen gestärkt hatten führte Hotelchefin Tina Laue-Schlizio durch ihr aufwendig renoviertes Haus. Hierbei handelt es sich um eine über hundert Jahre alte Villa, die eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat. 2009/10 renovierte die Besitzerin den Gebäudekomplex. Daraus entstanden ein attraktives Frühstückshotel und ein Tagungszentrum. Besonders beeindruckt waren die Landfrauen vom Herrenhaus, das im „alten“ Glanz neu erstrahlt. Zum Abschluss des schönen Nachmittages bedankte sich die Vorsitzende Christa Hinrichs bei dem erweiterten Vorstand für ihr ehrenamtliches Engagement. Ausklingen ließen die Damen den Tag bei einem kleinen Imbiss im Hotel Bess.
Zu einer naturkundlichen Wanderung durch das Naturschutzgebiet Dellstedter Birkwildmoor trafen sich die Hennstedter Landfrauen. Birkwild gibt es keines mehr im gleichnamigen Moor, doch konnten die Frauen auf ihrer Expedition viele seltene Pflanzen und Tiere entdecken.
1989 wurde das Dellstedter Moor zum Naturschutzgebiet erklärt. Erste Renaturierungsmaßnahmen begannen Anfang der 70er Jahre mit dem verschließen der Gräben um das Wasser im Gebiet zu halten. Das 620 ha große Naturschutzgebiet besteht aus den Teilgebieten Nordermoor und Ostermoor sowie den angrenzenden Feuchtwiesen.
Gebietsbetreuer Gerhard Scharp und Dipl. Biologin Beate Letzin führten die zahlreichen Teilnehmer (nicht nur Landfrauen) und machten sie auf die artenreiche Flora und Fauna aufmerksam. Birkwild gibt es nicht mehr im Dellstedter Birkwildmoor und die jahrelangen Versuche der Jägerschaft diese wieder anzusiedeln waren bislang ohne Erfolg. Die Landfrauen wurden von ihren ehrenamtlichen Führern auf eine Vielzahl seltener Tiere, z. B. Kreuzotter, Moorfrösche, Kraniche aufmerksam gemacht. An den geringen Nährstoffgehalt im Moor angepasste Pflanzen wie Torfmoose, Wollgras, Glockenheide, Moorlilie und Sonnentau kann der aufmerksame Beobachter im Dellstedter Birkwildmoor entdecken. Beate Letzin erklärt: “Die Torfmoose sind die hauptsächlichen Torfbilder. Sie können ein Vielfaches ihres Eigengewichtes an Wasser speichern und somit den Wasserstand über das Grundwasserniveau anheben. In intakten Hochmooren kann die Torfschicht jährlich um 1mm in die Höhe wachsen. Die Torfmächtigkeit im Dellstedter Birkwildmoor beträgt bis zu 6 Meter.“
2009 wurde das Dellstedter Birkwildmoor zum Naturschutzgebiet des Jahres erklärt. Die Auszeichnung wurde erstmalig vergeben, um das ehrenamtliche Engagement für den Naturschutz zu würdigen.
Nach ca. drei Stunden waren die Landfrauen am Ausgangspunkt ihrer Wanderung angekommen. Festes Schuhwerk und wettertaugliche Kleidung sind bei der naturkundlichen Wanderung wichtig. Darüber waren sich die Damen einig und ließen den Sonntagvormittag bei einem gemeinsamen Mittagessen und vielen Gesprächen ausklingen.